Mehl aus Österreich ist derzeit so teuer geworden wie kaum je zuvor – auch weil es einfach richtig gut ist. Während andere Bäcker auf den Weltmarkt schielen, bäckt Ströck weiterhin ausschließlich mit heimischem Mehl. Ährensache!
FOTOS LUKAS LORENZ
Plus 125 Prozent ist eine stolze Teuerung. Stellen Sie sich vor, ein Bier im Beisl oder eine Melange im Café würde plötzlich acht Euro kosten, oder Ihr Ströck-Baguette 4,70 Euro statt bisher 2,10. Eine unangenehme Überraschung, oder? Genau das ist leider beim Mehl passiert. Im vergangenen Jahr haben sich die Mehlpreise mehr als verdoppelt. Mehl macht zwar nur einen kleinen Teil der Backkosten aus, aber eine große Bäckerei braucht jede Menge davon – und viele Tausend kleine Beträge machen auch ordentlich was aus. Die Gründe für die hohen Preise sind vielfältig: eine schlechte Ernte, zurückhaltende Verkäufer, die ihre Ware noch nicht hergeben wollen – und eine hohe Nachfrage aus dem Ausland. Unser österreichisches Mehl ist nämlich ganz hervorragend.
Berühmte Qualität
Schon im 19. Jahrhundert, zu Monarchiezeiten, war das pannonische Mehl – damals aus Ungarn, heute auch aus dem Burgenland – international berühmt für seine tolle Qualität, gute Proteinstärke und Backeigenschaften für helles, feines Gebäck wie Semmerl und Striezerl, noch immer gehört es zu einem der besten der Welt. Viel davon geht nach Italien, wo es für die Pastaproduktion geschätzt wird. In den italienischen Anbaugebieten regnet es nämlich mitunter nicht genug.
Mittlerweile kommen auch weiter aus dem Westen, aus dem Marchfeld und auch aus Oberösterreich hochqualitative Mehlsorten: Diese Gegenden profitieren vom Klimawandel, der es wärmer werden lässt, während Pannonien zunehmend unter zu wenig Regen und zu viel Hitze leidet. Im kühleren Waldviertel wiederum gedeiht Roggen von ganz außergewöhnlicher Qualität.
Ströck verbäckt deswegen schon seit Jahren ausschließlich Mehl aus Österreich – und trotz der enormen Preissteigerung wird sich daran nichts ändern. Nicht nur, weil wir die hervorragende Qualität schätzen, sondern auch, weil uns unsere langjährigen Partner wichtig sind. Die tragen schließlich maßgeblich dazu bei, dass unser Ströck-Brot und -Gebäck so fantastisch schmeckt – und dass wir in den vergangenen zehn Jahren unseren Anteil an Bio-Getreide mehr als verdoppeln konnten. Weil wir ein bisschen stolz sind auf unser Mehl, haben wir einige Facts darüber zusammengetragen.