Es ist unmöglich, genau so viel Brot zu backen, wie unsere Kunden essen wollen – ein bisschen bleibt in den Filialen am Abend immer übrig. Das heißt aber ganz und gar nicht, dass wertvolle Nahrungsmittel im Müll landen: Unser Altbrot wird zu Kraftfutter für Hühner, Schweine und Kühe, zu Biogas für nachhaltigen Strom – und ein Teil wird sogar als besonders saftiges und aromatisches Brot und Gebäck wiedergeboren.
ILLUSTRATIONEN OLGA KAWACIŃSKA
Bestes Brot für bestes Futter
Nicht nur wir Menschen brauchen Getreide und Brot: Vor allem Hühner und Schweine fressen es sehr gerne, aber auch Milchkühen wird ein kleiner Teil als Kraftfutter gegeben. Das alte Brot und Gebäck der Firma Ströck geht zum größten Teil in Futter – und wird damit wieder zu wertvollen Lebensmitteln wie Eier, Milch und Fleisch.
2.200 Tonnen Altbrot werden abgeholt, danach getrocknet und gemahlen, ganz wie die Semmelbrösel. Diese werden dann dem neuen Futter beigemischt, dass ergibt 17.000 Tonnen Futter, die wiederum für ca. 400.000 Legehennen oder 20.000 Mastschweine oder 10.000 Kühe reichen. Durch die Altbrotverwertung wird 450 Hektar Getreideanbaufläche pro Jahr Weizen für Futtermittel gespart – dies entspricht ca. 630 Fussballfeldern. Diese Fläche steht dadurch wieder für die Lebensmittelproduktion zur Verfügung.
Warum von manchen Produkten mehr übrig bleibt
Es gibt einige Produkte, die auch kurz vor Ladenschluss in unseren Filialen noch erhältlich sein müssen: unser klassisches Roggenbrot etwa, die Semmerln oder das Baguette. Unsere Kunden sollen schließlich auch am Nachmittag noch frisches Brot und Gebäck kaufen können. Dementsprechend fallen in diesen Warengruppen auch die meisten Retouren an.
Was in den Snacks übrig bleibt, wird zu Biogas verarbeitet, das Speisefett aus unserer Küche wird zu Biodiesel. Seit kurzem können einige Produkte auch direkt über „Too Good To Go“ gerettet werden.
Aus Brot wird Wiederbrot
Seit ein paar Jahren verwandeln wir Teile unseres Altbrots ganz einfach wieder in Brot: Dank eines ausgeklügelten Prozesses backen wir aus nichtverkaufter Ware ganz besonders saftiges und aromatisches Wiederbrot, Wiederbaguettes und Wiederweckerln, Wiederstriezel-Nusskuchen und Wiederbrioches.
Rechenpower gegen Verschwendung
Damit erst gar nicht so viel Retourwaren
anfallen, setzen wir auf moderne Technik:
Ein Computerprogramm errechnet für jede Filiale die passende Bestellmenge, je nach Standort, Wochentag, Datum und sogar Wetter! Die Filialleiter*innen haben aber natürlich das letzte Wort.