An dieser Stelle präsentieren wir Partner unserer Bäckerei, die mit ihren herausragenden Produkten wesentlich zur Qualität des Ströck-Angebots beitragen. Hannes Hornek, der in Kittsee eine Bio-Landwirtschaft betreibt, erntet für uns den Weizen für das Kittseer Bio-Holzofenbrot.
von SEVERIN CORTI
Gemeinhin verbindet man den Begriff Terroir ja eher mit einem anderen landwirtschaftlichen Topprodukt des Burgenlands. Aber nicht nur der Wein, auch Getreide birgt ganz spezifische Qualität und einen eigenen Geschmack, je nachdem, wo es angebaut wird. Das ist die Idee, die Gerhard Ströck antrieb, nachdem er das Haus seiner Vorfahren in Kittsee mitsamt dem uralten, mit Holz befeuerten Bäckerofen in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt von Grund auf renoviert und hernach beschlossen hatte, dass in diesem speziellen Ofen fortan tatsächlich wieder Brot gebacken werden sollte.
Hannes Hornek ist Kittseer Bürgermeister und Bio-Landwirt.
Im Ofen der alten Kittseer Bäckerei sollte etwas entstehen, das auf möglichst vielfältige Weise nach Kittsee schmecken und alte Traditionen auf zeitgemäße Art aufgreifen sollte. Getreide direkt aus der Gemeinde war für so ein Brot nur logisch.
Im Ofen der alten Kittseer Bäckerei sollte etwas entstehen, das auf möglichst vielfältige Weise nach Kittsee schmecken und alte Traditionen auf zeitgemäße Art aufgreifen sollte. Getreide direkt aus der Gemeinde war für so ein Brot nur logisch – auch früher wurde schließlich mit dem gebacken, was von den Bauern des Ortes ausgesät und geerntet wurde.
Es traf sich gut, dass der Bürgermeister von Kittsee, Hannes Hornek, einer der Bio-Pioniere des Burgenlands ist – und Getreidebauer noch dazu. „Ich habe im Jahr des österreichischen EU-Beitritts gemeinsam mit meinem Jugendfreund Manfred Leitner beschlossen, dass wir unsere Betriebe auf biologischen Landbau umstellen“, sagt Hannes Hornek und ergänzt: „Wir waren damals kaum 30 Jahre alt, wollten zeigen, dass es auch ohne Spritzmittel geht, und nicht zuletzt auch von Kittsee aus ein Zeichen setzen, wie unser Land sich im europäischen Kontext auszeichnen kann.“
Das hat, wie wir heute wissen, auf durchaus spektakuläre Weise funktioniert: Österreich ist längst eines der Länder mit dem höchsten Bio-Anteil Europas. Als Ströck mit seiner Idee an den Kittseer Bürgermeister herantrat, waren ihm offene Türen gewiss: „Für Kittsee ist die Renovierung eines Gebäudes, das mit dem Schloss und der Burg zu den ältesten der Region zählt, natürlich eine großartige Sache. Und dass hier wieder Brot gebacken wird, schon überhaupt“, sagt Hornek, „bei so einer Idee waren wir natürlich dabei.“
Zehn Hektar Kittsee
In den 1990er-Jahren wirkten Hannes Hornek und Manfred Leitner auf manche noch wie Exoten, weil sie als Erste auf Bio-Landbau umgestiegen waren. Heute dürfen sie sich als Trendsetter fühlen: „Kittsee hat inzwischen über 80 Prozent Bio-Anteil“, sagt Hornek, „und in der Region Heideboden, zu der wir gehören, sind es auch noch über 70 Prozent.“
Für das Kittseer Bio-Holzofenbrot sind aktuell zehn Hektar bester Kittseer Anbauflächen reserviert. Dabei hat das Brot eine Qualität, von der auch ein Vielfaches nachgefragt würde. Es gibt aber nicht mehr – ganz einfach deshalb, weil der ehrwürdige alte Ofen nicht mehr Platz bietet.
Lokalaugenschein auf dem Kittseer Weizenfeld mit Hannes Hornek, Gerhard Ströck, Pierre Reboul und Manfred Leitner (von links).