Der Österr. Rodelverband wurde 1945 gegründet und zählt mit seiner Eiskanalelite seit mehr als 50 Jahren zu den erfolgreichsten Verbänden Österreichs.
Olympiateilnehmer und regelmäßiger Medaillenlieferant seit 1964.
Neben dem ÖSV der zweiterfolgreichste Sportverband Österreichs.
Betreuung von mehr als 100 Sportlerinnen und Sportlern im Alter von 8-16 Jahren im Nachwuchszentrum.
25 Medaillen bei Olympischen Spielen,
88 Medaillen bei Weltmeisterschaften und
19 Gesamtweltcupsiege.
Österr. Rodelverband, Stadionstraße 1,
6020 Innsbruck,
www.rodel-austria.at
Aktuelles / Presse
23.02.2025: ÖRV-Asse beenden Top-Saison mit Premierensieg
Rodel-Team mit Premierensieg und Bestnoten
Österreichs Rodel-Asse sichern sich zum Abschluss in China erstmals den Gesamtweltcup in der Team-Staffel und zwei weitere Podestplätze im Einsitzer. Damit blickt das ÖRV-Team auf die erfolgreichste Saison in der Weltcupgeschichte zurück.
Nach den Entscheidungen bei den Damen, wo am Samstag Selina Egle und Lara Kipp ihre überragende Saison mit dem Sieg im Gesamtweltcup gekrönt haben, wurde das Saisonfinale im Olympiaeiskanal von Yanqing heute von den Rennen der Herren und einer Team-Staffel abgerundet.
Im Einsitzer entschied Max Langenhan wie im Vorjahr den Gesamtweltcup zu seinen Gunsten. Der Deutsche verwies bei seinem vierten Saisonsieg Europameister Jonas Müller auf Platz zwei, auch David Gleirscher fuhr zum Saisonabschluss mit Rang drei ein weiteres Erfolgserlebnis ein. Nico Gleirscher, der heute auf Rang fünf kam, erreichte im Gesamtweltcup als bester Österreicher Platz zwei, Müller fehlen in der Endabrechnung auf den drittplatzierten Deutschen Felix Loch lediglich vier Punkte. Wolfgang Kindl, heute auf Platz sieben, beendet den Gesamtweltcup auf Rang fünf, David Gleirscher kommt nach neun Entscheidungen auf den achten Gesamtrang. Damit unterstreichen die heimischen Herren einmal mehr ihre mannschaftliche Stärke.
Im Doppelsitzer der Herren sicherten sich die dreifachen Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) mit ihrem vierten Saison- und insgesamt 57. Weltcupsieg ihren sechsten Erfolg im Gesamtweltcup. Die Letten Martins Bots/Roberts Plume belegten beim Saisonfinale im Yanqing Sliding Center vor den Deutschen Toni Eggert und Florian Müller Rang zwei. Thomas Steu und Wolfgang Kindl rodelten nach ihrem Sieg in der Vorwoche in Pyeongchang diesmal am Podest vorbei, belegten zum Abschluss Rang fünf und im Gesamtweltcup den dritten Platz. Juri Gatt/Riccardo Schöpf und Yannick Müller/Armin Frauscher waren beim Saisonfinale in China verletzungsbedingt nicht am Start. Müller, der sich Mitte der Woche im Training bei einem Bandensteifer den zweiten bis fünften Mittelfußknochen gebrochen hat, ist seit Samstag zurück in Bludenz, wo er am Montag operiert wird.
Premierensieg zum Abschluss
In der abschließenden Team-Staffel lautete im Rennen um den Gesamtweltcup abermals die Frage Österreich oder Deutschland. Lisa Schulte, Thomas Steu/Wolfgang Kindl, Jonas Müller und Selina Egle/Lara Kipp trafen ihre Läufe voll, gewannen das dritte von fünf Saisonrennen und damit erstmals überhaupt den Gesamtweltcup in der Team-Staffel. Seriensieger Deutschland, das den Gesamtweltcup im Team-Bewerb in den bisher 14 Entscheidungen 13-mal für sich entscheiden konnte, landete heute wie in der Endabrechnung auf Rang zwei. Damit geht für die heimischen Rodel-Asse eine beeindruckende Saison zu Ende. Neben fünf WM- und acht EM-Medaillen stellten die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler im Weltcup mit 21 Siegen und insgesamt 46 Podestplätzen in den olympischen Disziplinen eine neue Bestmarke auf.
Für das ÖRV-Team, das am Dienstag zurück in der Heimat ist, stehen Mitte März im Olympiaeiskanal von Lillehammer weitere Materialtests auf dem Programm. Nach einer zweiwöchigen Verschnaufpause wird die Vorbereitung auf die Olympiasaison Anfang April mit einer Leistungsdiagnostik und sportärztlichen Untersuchen eingeleitet.
Stimmen:
Jonas Müller:
„Das ganze Training war sehr schwierig, so gesehen war der erste Lauf überraschend gut und sehr schnell. Im zweiten bin ich im vollen Drift durch den Kreisel, da ist es mit David noch einmal knapp geworden. Ich bin mega happy, dass ich den zweiten Rang verteidigen konnte, die letzten Wochen waren nicht ganz so leicht, da haben der Speed und die Platzierungen öfters gefehlt. Ich bin glücklich, so die Saison zu beenden.“
Nico Geirscher:
„Die letzten zwei Wochen sind nicht einfach von der Hand gegangen, ich habe mir in Korea brutal schwer getan, auch an diesem Wochenende hat der Speed für ganz vorne gefehlt. Unterm Strich bin ich mit der Saison aber richtig zufrieden und habe eine mega Gaude mit der Kugel.“
David Gleirscher:
„Es waren heuer leider einige Rennen dabei mit denen ich nicht so zufrieden war, deshalb habe ich im Gesamtweltcup auch nicht ganz vorne mitmischen können. Mit dem Podium war es heute noch einmal ein super Abschluss. Ich freue mich jetzt aufs Heimkommen, auf die Familie, die Kinder, die haben jetzt eine lange Zeit ohne mich verbracht. Ich werde die Zeit mit der Familie genießen und ein wenig abschalten.“
Thomas Steu:
„Im Doppelsitzer war es für uns eher eine durchwachsene Saison mit vielen Ups and Downs. Wir hatten immer wieder Bestzeiten, dann wieder einen Lauf verhaut, sind damit immer dritte, vierte geworden. Es hat im Vergleich zum Vorjahr etwas die Leichtigkeit gefehlt, die Saison war nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. Es gibt da schon noch genügend Luft nach oben.“
Lisa Schulte:
„Wir haben als Team Österreich gemeinsam eine mega Saison gehabt. Auch die Team-Staffeln waren richtig gut, da haben vor allem Selina und Lara mit ihrer Konstanz sehr wesentlich dazu beigetragen. Auch heute war es bis zum Schluss ein richtig cooles und spannendes Rennen, wir sind alle glücklich über den Sieg, aber auch froh, dass die Saison nun vorbei ist.“
Bilder © FIL/Dzalbs






22.02.2025: Egle/Kipp gewinnen Gesamtweltcup
FREUD UND LEID
Während Selina Egle und Lara Kipp den Gesamtweltcup im Doppelsitzer für sich entscheiden, werden die ÖRV-Damen beim Weltcupfinale im Einsitzer noch von der Spitze verdrängt.
Selina Egle und Lara Kipp krönen ihre überragende Saison mit dem erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups. Die amtierenden Europameisterinnen, die in dieser Saison ihren Weltmeistertitel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen konnten, polierten ihre beindruckende Statistik heute im Yanqing Sliding Center mit einem neuen Bahnrekord und ihrem insgesamt siebenten Sieg im neunten Saisonrennen weiter auf. Sechs davon gelangen den beiden 22-jährigen Tirolerinnen in Serie, ein Kunststück, das zuvor noch keinem heimischen Schlitten gelungen ist. Die deutsche Paarung Degenhardt/Rosenthal belegte beim Saisonfinale wie im Gesamtweltcup 2024/2025 Rang zwei, die Lettinnen Upite/Kaluma rodelten heute im Yanqing Sliding Center auf Platz drei.
So dominant und erfreulich der Triumph von Egle/Kipp, so bitter die Pillen, die Madeleine Egle und Lisa Schulte nach der Entscheidung im Einsitzer im ersten Moment zu verdauen hatten. Egle, als Führende im Gesamtweltcup angereist, war unter der Woche an einem Magen-Darm-Virus erkrankt und kam heute über Rang neun nicht hinaus. Auch Schulte, mit lediglich 20 Zählern Rückstand hinter ihre Teamkollegin in Lauerstellung, musste mit Rang sechs diesmal kleinere Brötchen backen. Die lachende Dritte war damit Julia Taubitz, die mit ihrem dritten Saison- und insgesamt 30. Weltcupsieg noch an beiden Österreicherinnen vorbeizog. Für die Deutsche ist es bereits der fünfte Triumph im Gesamtweltcup, Egle landete in der Endabrechnung vor Schulte auf Rang zwei. Barbara Allmaier, die heute unmittelbar vor Hannah Prock den siebenten Platz belegte, beendete den Gesamtweltcup in ihrer ersten vollen Saison in der allgemeinen Klasse auf Rang neun.
Am Sonntag folgen zunächst die Entscheidungen bei den Herren. Neben Nico Gleirscher, der noch eine minimale Chance auf den Sieg im Gesamtweltcup hat, hinterließ Wolfgang Kindl, der 2022 an Ort und Stelle zu Olympiasilber gerodelt war, im Training den stärksten Eindruck. Das heimische Aufgebot wird von David Gleirscher und Jonas Müller vervollständigt. Im Doppelsitzer ist mit Thomas Steu/Wolfgang Kindl lediglich ein ÖRV-Schlitten für das Saisonfinale gemeldet. Steu, der das Training aufgrund von Fieber und starkem Schüttelfrost auf ein Minimum beschränken musste, dürfte rechtzeitig fit werden. Juri Gatt und Riccardo Schöpf, der sich letzte Woche in Pyeongchang bei einem Sturz eine Gehirnerschütterung zugezogen hat, müssen hingegen auf einen Start verzichten. Yannick Müller, der sich am ersten Trainingstag den zweiten bis vierten Mittelfußknochen gebrochen hat, ist mit Armin Frauscher bereits zurück in Österreich. Abgerundet wird das Saisonfinale in China mit einem weiteren Teambewerb. Im Team-Staffel Gesamtweltcup hat Deutschland nach vier Bewerben fünf Punkte Vorsprung auf Österreich.
Stimmen:
Selina Egle:
„Mega, mega cool, die Freude ist riesig! Es war ein super Abschluss, besser kann es eigentlich nicht laufen. Rodlerisch haben wir uns in dieser Saison gut weiter entwickelt, am Start haben wir aber noch große Reserven, da müssen wir hart an uns arbeiten.“
Lara Kipp:
„Es war eine fantastische Saison, den Schwung gilt es nun für die weitere Aufgaben mitzunehmen. Unser nächstes große Ziel sind die Olympischen Spiele im kommenden Jahr, wo es hoffentlich ähnlich gut läuft wie in dieser Saison.“
Lisa Schulte:
„Insgesamt bin ich über den drei Platz im Gesamtweltcup schon glücklich, es war eines meiner Ziele mich in den Top-3 zu etablieren. Natürlich ist es nach dem heutigen Rennen ein wenig bitter, ich hatte gute Trainingstage und habe mir schon etwas mehr als einen sechsten Rang erhofft. Leider habe ich im ersten Lauf einen schweren Fahrfehler gemacht, das ärgert mich brutal, aber abgesehen davon bin ich mit der Saison sehr zufrieden.“
Madeleine Egle:
„Die ganze Woche war extrem schwierig. Mir ist es gesundheitlich nicht gut gegangen, aber daran hat es nicht gelegen, ich bin rodlerisch diesmal einfach nicht zu recht gekommen. Die Saison war ein auf und ab, es waren Siege wie Tiefpunkte dabei, dass ich da im Gesamtweltcup einen zweiten Platz mitnehmen darf, stimmt mich schon zufrieden.“
Bilder © FIL/Dzalbs





15.02.2025: Rodel-WC/Pyeongchang: Im Siegesrausch
Österreichs Rodel-Team lieferte bei der Rückkehr ins Olympic Sliding Center von Pyeongchang auch am zweiten Renntag eine famose Leistung ab. Lisa Schulte triumphierte bei den Damen, Hannah Prock gelang ein kräftiges Lebenszeichen, Wolfgang Kindl schrieb abermals doppelt an.
Lisa Schulte bestätigte bei ihrem Renndebüt auf der Olympiabahn von 2018 ihre starken Trainingsleistungen mit einer absoluten Gala-Vorstellung. Die Weltmeisterin von Altenberg, die in dieser Saison bereits vier Podestplätze erzielen konnte, fixierte mit zwei Laubestzeiten und satten 37 Hundertstel Vorsprung auf Merle Fräbel ihren ersten Weltcupsieg. Hannah Prock, minimale vier tausendstel Sekunden langsamer als die Deutsche, jubelte über Rang drei.Die 25-jährige, die aufgrund ihrer langwierigen Kreuzbein-Verletzung erst bei der Weltmeisterschaft in die Rennsaison eingestiegen war, durfte sich damit über ihren dritten Podestplatz im Weltcup freuen. Madeleine Egle belegte unmittelbar vor Julia Taubitz Rang sieben und reist als Führende im Gesamtweltcup nach China weiter. Auch Barbara Allmaier, die mit Rang neun zum vierten Mal in dieser Saison in die Top-10 rodelte, verlässt Pyeongchang mit einem Erfolgserlebnis. Im Gesamtweltcup spitzt es sich damit weiter zu. Lisa Schulte liegt nach ihrem heutigen Sieg nur noch 20 Zähler hinter ihrer Tiroler Teamkollegin, Taubitz hat mit einem Rückstand von 33 Punkten ebenfalls noch alle Möglichkeiten.
In den anschließenden Mixed Bewerbe polierten die heimischen Asse ihre Bilanz weiter auf. Wolfgang Kindl, der am Samstag mit Thomas Steu den ersten Saisonsieg im Doppelsitzer einfuhr und wenige Stunden später über seinen insgesamt elften Weltcupsieg im Einsitzer jubeln konnte, lieferte auch heute doppelt ab. Im Mixed Doppelsitzer-Rennen erreichten Steu/Kindl und die Damen-Paarung Selina Egle/Lara Kipp hinter Deutschland 1 den zweiten Platz. Im Einsitzer-Rennen, das aufgrund technischer Probleme mit der Zeitnehmung mit einer 50minütigen Verspätung begann, zeigte sich Kindl dann abermals hellwach. Der 36-jährige Routinier, der mit Lisa Schulte Team Austria 2 bildete, zeigte eine blitzsaubere Fahrt, auch Schulte traf ihren Lauf voll. Damit hatten die ÖRV-Asse auch in dieser Entscheidung das beste Ende für sich. Für Schulte war es der zweite Sieg an diesem Tag, für Kindl der dritte Sieg und vierte Podestplatz an diesem Wochenende. Hinter den Österreichern landeten Germany 1 und Germany 2, Austria 1 mit David Gleirscher und Hannah Prock beendeten die Konkurrenz auf Rang fünf. Der Gesamtweltcup in beiden Mixed-Disziplinen ging an Deutschland.
Damit standen die Schützlinge von ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler in Pyeongchang in sämtlichen Disziplinen am Podest, viermal davon am obersten Treppchen. Am Montag übersiedelt der Rodel-Tross von Südkorea nach China. Am kommenden Wochenende (22./23.02.) folgt mit dem Weltcupfinale auf der Olympiabahn von Yanqing der Saisonabschluss.
Stimmen:
Lisa Schulte:
„Es war eine richtig coole Woche. Ich hatte sehr gute Trainingsläufe, habe mich von Anfang an sehr wohl auf der Bahn gefühlt, auch wenn es heute in der Neun zweimal knapp gewesen ist. Ich bin echt froh, dass ich heute zweimal getroffen habe und endlich auch einmal ganz oben stehen darf.“
Hannah Prock:
„So wieder in den Weltcup rein zu starten, ist ein sehr cooles Gefühl. Ich habe mich die gesamte Woche über sehr wohl gefühlt, es war volle lässig heute. Der obere Bereich und die Neun müssen schon passen, ich habe mir das ganz gut erarbeitet und bin froh, dass ich heute zwei schöne Läufe runtergebracht habe.“
Selina Egle:
„Der eine oder andere Fehler war schon dabei, aber unterm Strich haben wir zusammen eine starke Leistung gezeigt. Wir gewinnen und verlieren als Team und können am Ende sehr zufrieden sein.“
Wolfgang Kindl:
„Wir haben gezeigt, dass wir auch in den Mixed Disziplinen zu den stärksten zählen. Als Sieger der Einzelrennen waren wir heute die Favoriten, aber man muss die Läufe erst runterbringen. Das ist sehr gut uns gelungen. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und natürlich auch auf meine eigene Leistung, das Wochenende wird mir wohl mein Leben lang in bester Erinnerung bleiben.“
Bilder © FIL/Kristen




09.02.2025 Kindl feiert Double
Österreich Rodel-Team fährt bei der Rückkehr auf die Olympiabahn von 2018 zwei Weltcupsiege und einen weiteren Podestplatz ein. Einen Löwenanteil daran hat Wolfgang Kindl, der als zweiter Rodler überhaut an selben Tag im Einzel und im Doppelsitzer siegreich ist.
Wolfgang Kindl dominiert die erste Halbzeit in Pyeongchang. Der 36-jährige ÖRV-Routinier schlägt zunächst mit Thomas Steu im Doppelsitzer-Rennen zu, wo das Duo nach Halbzeitrang fünf mit der klaren Bestzeit in Lauf zwei noch an der gesamten Konkurrenz vorbeiziehen konnte. Die Entscheidung fiel denkbar knapp aus, der Vorsprung auf die zweitplatzierten Deutschen Eggert/Müller betrug gerade einmal zwei tausendstel Sekunden. Die Olympiasieger von 2018, Tobias Wendl und Tobias Arlt, bauten ihre Führung im Gesamtweltcup mit Rang drei weiter aus. Steu/Kindl, nunmehr erste Verfolger der beiden Deutschen, haben einen Rückstand von 85 Zählern. Die EM-Dritten von Winterberg, Yannick Müller und Armin Frauscher, beendeten ihr Pyeongchang-Debüt nach zwei soliden Läufen auf dem starken fünften Rang. Für Juri Gatt und Riccardo Schöpf verlief die Premiere auf der Olympiabahn von 2018 hingegen alles andere als nach Wunsch. Die Weltmeister von 2024 sahen nach einem heftigen Einschlag im ersten Durchgang keine Zielflagge, blieben aber unverletzt.
Bei den Damen lieferten sich Selina Egle und Lara Kipp mit ihren schärfsten Konkurrentinnen im Gesamtweltcup, Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal, neuerlich einen spannenden Schlagabtausch, der erstmals in dieser Saison zu Gunsten der deutschen Paarung ausging. Auf Rang drei landeten Dajana Eitberger/Magdalena Matschiner (GER). Im Gesamtweltcup haben die beiden 22-jährigen Tirolerinnen, die in dieser Saison bereits zwei WM-Titel, EM-Gold und sechs Weltcupsiege in Folge gewinnen konnten, 75 Punkte Vorsprung auf Degenhardt/Rosenthal.
Im anschließenden Einsitzer-Rennen der Herren, mit dem die erste Halbzeit im Olympic Sliding Center von Pyeongchang abgerundet wurde, unterstrich Wolfgang Kindl dann seine rodlerische Klasse und enorme Vielseitigkeit. Der Olympiazweite von Peking, der in der finalen Saisonvorbereitung an Pfeifferschem Drüsenfieber erkrankt war und vor vier Wochen in Altenberg schwer zu Sturz kam, behielt nach seiner Halbzeitführung die Nerven und die Konkurrenz in Schach. Kindl verwies den Letten Kristers Aparjods und Dominik Fischnaller aus Italien auf die Plätze, feierte seinen elften Weltcuperfolg im Einsitzer und als zweiter Rodler überhaupt Siege im Einzel und Doppelsitzer am selben Tag. Dieses Kunststück gelang bisher nur dem Italiener Norbert Huber in den Saisonen 1985/1986 und 1984/85. David Gleirscher, der vor sieben Jahren in Pyeongchang mit dem Olympiasieg seinen bisher größten Erfolg feierte, rodelte heute auf Rang fünf. Jonas Müller und Nico Gleirscher, die im Training mit der Olympiabahn von 2018 ihre liebe Not hatten, beendeten ihre Premieren in Pyeongchang auf den Plätzen sieben und acht. Damit bleibt der Stubaier weiterhin im Rennen um den Sieg im Gesamtweltcup. Vor dem Finale in China fehlen dem Tiroler auf Max Langenhan (GER), der heute auf Platz vier kam, 58 Punkte.
Am Sonntag sind zunächst die Damen am Zug. Madeleine Egle, die 2018 mit Bronze in der Team-Staffel ihre erste Olympiamedaille gewonnen hat, geht als Führende im Gesamtweltcup in die Bahn. Die vierfache Saisonsiegerin hat 29 Zähler Vorsprung auf die Deutsche Julia Taubitz und 74 Zähler auf ihre Teamkollegin Lisa Schulte. Die weiteren ÖRV-Startplätze für den achten Saisonweltcup sicherten sich Barbara Allmaier und Hannah Prock. Im Anschluss an die Entscheidung im Damen Einsitzer wird der Mixed Weltcup 2024/2025 finalisiert. Im Doppelsitzer Mixed treten Selina Egle/Lara Kipp und Thomas Steu/Wolfgang Kindlan, für den Einzel-Bewerb haben sich Kindl und David Gleirscher qualifiziert, die beiden ÖRV-Damen werden nach dem morgigen Einzel-Rennen nominiert.
Stimmen:
Wolfgang Kindl:
„Solche Tage gibt es glaube ich nicht viele, das hat schon lange keiner mehr geschafft. Im Doppelsitzer haben wir uns im Training etwas schwer getan, aber wir haben es uns gut erarbeitet, super gekämpft und das nötige Glück gehabt. Im Einzel war ich im ganzen Training sehr schnell und konstant unterwegs, aber auf der Bahn kann sehr viel passieren. Mir taugt das einfach wenn es richtig anspruchsvoll ist, ich bin extrem happy!“
Thomas Steu:
„Im ersten Lauf war ich nicht ganz bei der Sache, weil mir ein Schuh aufgeplatzt ist. Das hat mich ein wenig durcheinander gebracht, ich war schon sauer. Wir haben dann einen richtig guten zweiten Lauf gezeigt, das Glück war diesmal auch auf unserer Seite.“
Selina Egle:
„Es war eine sehr herausfordernde Woche. Wir hatten im Training immer wieder Probleme, speziell aus der Neun heraus, es war auch ein Sturz mit Materialbruch dabei. Umso glücklicher sind wir, dass wir heute zwei solide Läufe zeigen konnten. Im zweiten waren etwas zu viele Fehler dabei, die deutschen Mädels haben heute verdient gewonnen.“
Bilder © FIL/Kristen





09.02.2025: Rodel Austria holt 5 WM-Medaillen
Österreichs Rodel-Asse verlassen Whistler mit fünf WM-Medaillen im Gepäck. Am Schlusstag gab es sowohl im Herren-Einsitzer als auch in der Team-Staffel Grund zur Freude.
Nico Gleirscher sicherte sich bei den Titelkämpfen auf der Olympiabahn von 2010 mit Bronze neuerlich eine WM-Medaille. Der 27-jährige Stubaier musste sich im Einsitzer-Rennen lediglich Max Langenhan und Felix Loch beugen, die einen deutschen Doppelerfolg feierten. Langenhan gelang damit die erfolgreiche Titelverteidigung. Für Gleirscher war es nach Sprint-Gold 2021 und der Silbermedaille von Altenberg die dritte WM-Medaille im Einsitzer. Europameister Jonas Müller rodelte als zweitbester Österreicher Platz fünf. David Gleirscher, der am Donnerstag mit Madeleine Egle im Single Mixed Bewerb Bronze geholt hatte, schloss die Konkurrenz auf Rang neun ab. Wolfgang Kindl belegte unmittelbar dahinter Platz zehn.
Deutschlands Schlitten, die bei der Generalprobe im Vorjahr in sämtlichen Disziplinen siegreich waren, unterstrichen mit dem Triumph in der abschließenden Team Staffel ihre Vorliebe für die Hochgeschwindigkeitsbahn in British Columbia. Während die stark eingeschätzten Teams aus Lettland, Italien und den USA Federn lassen mussten, behielten Madeleine Egle, Thomas Steu/Wolfgang Kindl, Nico Gleirscher und Selina Egle/Lara Kipp trotz einiger Schrecksekunden die Nerven und holten mit Silber die fünfte ÖRV-Medaille im Rahmen dieser Titelkämpfe. Drei davon gehen auf das Konto von Egle/Kipp, die an den Vortagen Gold im Disziplinenrennen und gemeinsam mit Steu/Kindl im Mixed Bewerb einfahren konnten. Staffel-Bronze ging sensationell an die das kanadische Team, das auf der Heimbahn nach 2016 wieder eine WM-Medaille gewann.
Viel Zeit den Erfolg auszukosten, bleibt nicht. Bereits am Sonntag wechseln die Rodel-Asse den Kontinent, landen am Nachmittag in Seoul, von wo es weiter nach Pyeongchang (KOR) geht. Auf der Olympiabahn von 2018 wird am kommenden Wochenende der vorletzte Saisonweltcup ausgetragen. Das Weltcupfinale steigt eine Woche später im chinesischen Yanqing.
Stimmen:
Selina Egle:
„Es war ein unglaubliches Wochenende. Drei Medaillen, davon zwei aus Gold, das kann sich schon sehen lassen, wir sind mega happy!“
Thomas Steu:
„Wir haben vor dem Abschlag am Touchpad zwei brutale Banden kassiert. Ich muss mich beim Team für unsere Fehler entschuldigen, Silber ist ein super Ergebnis, ich glaube wir können sehr stolz sein.“
Wolfgang Kindl:
„Wir haben mit Weltmeistertitel im Mixed-Doppel gewaltig angefangen, jetzt mit Silber einen positiven Abschluss gefunden. Auch wenn es in den Einzeldisziplinen nicht ganz geklappt hat, der Schwung hat schon gepasst, es sind immerhin zwei Medaillen geworden.“
Madeleine Egle:
„Wir haben alle nicht wirklich unsere besten Läufe gezeigt, dachten eigentlich das wir gegen die Deutschen chancenlos sind. Von dem her ist es eh noch recht knapp geworden.“
Nico Gleirscher:
„Auf dieser Bahn wird jeder noch so kleine Fehler brutal bestraft. Es war ein richtig enges Rennen, ich bin mit dem dritten Platz im Einzel mega happy. Am Start fehlen zwei, drei Hundertstel, dann geht es noch weiter nach vorne, aber fahrerisch kann ich mir glaube ich nicht viel vorwerfen. In der Team-Staffel haben wir alle kleine Fehler eingestreut, Gold wäre drinnen gewesen. Schade drum, trotzdem freuen wir uns sehr über den zweiten Platz und Silber.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Wir haben uns die gesamte Woche über mit dem Speed in der Bahn schwergetan, uns fehlen bei zweistelligen Minusgraden und dem sehr kalten, trockenen Eis ganz einfach die Erfahrungswerte. Hinzu kommen der flache Start und eine verhältnismäßig kurze Bahn, was du oben verlierst, ist unten raus kaum aufzuholen. Wir haben gewusst, dass es sehr eng wird und einfach alles passen muss, um unseren Ansprüchen gerecht zu werden. Unterm Strich reisen wir mit zwei Goldenen und insgesamt fünf Medaillen weiter, das kann sich in Anbetracht der Umstände allemal sehen lassen.“
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08.02.2025: Rodel-WM/Whistler: Wieder Gold für Egle/Kipp
Österreichs Rodel-Team jubelt am zweiten Tag der Titelkämpfe in Whistler (CAN) über den nächsten Geniestreich von Selina Egle und Lara Kipp. Am Samstag kann die ÖRV-Bilanz weiter aufpoliert werden.
Selina Egle und Lara Kipp räumen weiterhin beharrlich ab was geht. Die beiden 22-jährigen Tirolerinnen verteidigten im Whistler Sliding Centre ihren WM-Titel aus dem Vorjahr und rodelten nach dem Sieg im Mixed Bewerb zu ihrer zweiten WM-Goldmedaille binnen 24 Stunden. Den Grundstein dafür legten die amtierenden Europameisterinnen mit einem zwischenzeitlich neuen Bahnrekord im ersten Lauf. Hinter den Seriensiegerinnen, die auf der Olympiabahn von 2010 im Doppelsitzer wettbewerbsübergreifend ihren siebenten Saisonsieg in Folge einfahren konnten, belegten die deutschen Duos Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal und Dajana Eitberger/Magdalena Matschina die Plätze zwei und drei.
Im Männer-Bewerb feierten Hannes Orlamünder und Paul Constantin Gubitz mit dem Weltmeistertitel den größten Erfolg in ihrer Karriere. Die beiden 25-jährigen aus Oberhof fixierten auf der Whistler Hochgeschwindigkeitsbahn in beiden Läufen die Bestzeit. Silber ging an die Letten Martins Bots und Roberts Plume, Bronze sicherten sich Tobias Wendl/Tobias Arlt (GER). Thomas Steu und Wolfgang Kindl rodelten um 23 tausendstel Sekunden am Podium vorbei, belegten als bestes ÖRV-Duo Rang vier. Yannick Müller und Armin Frauscher beendeten die Titelkämpfe auf Rang sechs, Juri Gatt und Riccardo Schöpf belegten Platz neun.
Abgerundet wurde der zweite Wettkampftag in den Blackcomb Mountains mit dem Titelrennen der Damen, in dem sich Julia Taubitz knapp vor ihrer deutschen Landsfrau Merle Fräbel durchsetzen konnte. Für Taubitz war es die siebente Goldmedaille bei Weltmeisterschaften, die zweite im Einzel. Bronze sicherte sich wie bereits bei der WM 2019 die Amerikanerin Emily Sweeney. Die Österreicherinnen hatten diesmal mit der Entscheidung nichts zu tun. Madeleine Egle, die am Freitag mit David Gleirscher im Single Mixed Bronze geholt hat, rodelte als beste heimische Dame auf Rang sieben, Titelverteidigerin Lisa Schulte musste sich diesmal mit Rang zwölf begnügen. Hannah Prock, die sich nach ihrer Verletzungspause in einer Ausscheidung vor Ort noch ein WM-Ticket sichern konnte, belegte Rang 14, Barbara Allmaier beendete die Titelkämpfe auf Platz 18.
Am Samstag (8.2.) küren zunächst die Herren ihren Weltmeister, abgeschlossen werden die 53. FIL Weltmeisterschaften mit einer Team-Staffel.
Stimmen:
Selina Egle:
„Das wir zum zweiten Mal Weltmeisterinnen werden, vor allem auf einer Bahn wo wir es uns absolut nicht gedacht haben, ist Wahnsinn. Wir haben nach einer durchwachsenen Trainingswoche heute wieder zwei solide Läufe zeigen können, sind mega happy und schon ein wenig sprachlos. Ich war vor dem zweiten Lauf ein bisschen nervöser als vor dem ersten. Wir haben mitbekommen, dass die Konkurrenz vorgelegt hat und gewusst, dass alles passen muss. Jetzt freuen wir uns auf morgen und die Team-Staffel.“
Lara Kipp:
„Wir haben gestern im Mixed Bewerb gezeigt, dass wir es eigentlich ganz gut können. Das hat uns nach dem Training, das nicht ganz so gut war, das nötige Selbstvertrauen gegeben. Heute haben wir zweimal abgeliefert, es hat alles zusammengepasst.“
Thomas Steu:
„Wir haben uns eine Medaille erhofft, alles gegeben, zwei echt gute Läufe und das beste Rennen in dieser Saison gezeigt. Es ist halt der vierte Platz herausgekommen, ganz knapp am Silber und Bronze vorbei, der erste Platz war außer Reichweite. Wir müssen uns weiterentwickeln und noch schneller werden und schauen, dass wir am Start wieder ganz vorne mitmischen können.“
Wolfgang Kindl:
„Ein vierter Platz ist immer etwas undankbar, bei einer Weltmeisterschaft besonders. Am Start fehlt einfach das eine oder andere Hundertstel, aber mit meiner Verletzungsgeschichte und so wie die Saison heuer verlaufen ist, können wir froh sein, dass wir überhaupt noch so konkurrenzfähig sind.“
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07.02.2025: ÖRV-Asse starten mit Gold und Bronze in die WM
Österreichs Rodel-Asse jubeln zum Auftakt der FIL Weltmeisterschaften im kanadischen Whistler über Gold und Bronze.
Bei der WM-Premiere der Mixed-Bewerbe rodelten Thomas Steu/Wolfgang Kindl und Selina Egle/Lara Kipp im Doppelsitzer sensationell zur Goldmedaille. Beide ÖRV-Schlitten konnten am Start gegenüber dem Training zulegen und zeigten in der Bahn so gut wie keine Schwächen. Am Ende entschieden 18 tausendstel Sekunden zu Gunsten der Österreicher, Silber und Bronze ging an Deutschland.
Im anschließenden Single-Bewerb kam die deutsche Paarung Max Langenhan und Julia Taubitz am besten mit dem Reaktionsstart und Wechsel am Touchpad zurecht. Hinter dem US-Duo Jonathan Gustafson/Emily Sweeney holte Österreich 2 mit David Gleirscher und Madeleine Egle Rang drei und Bronze. Das zweite rot-weiß-rote Team, Nico Gleirscher und Lisa Schulte belegte den fünften Rang. Damit dürfen sich die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler nach einer herausfordernden Trainingswoche und einigen Sorgenfalten ob der Abstimmung über einen bärenstarken ersten WM-Tag freuen.
Am Freitag folgen bei den Titelkämpfen in den Blackcomb Mountains die Entscheidungen im Doppelsitzer und Damen-Einsitzer, am Samstag (8.2.) küren die Herren ihren Weltmeister. Abgeschlossen werden die 53. FIL Weltmeisterschaften mit einer Team-Staffel.
Stimmen:
Selina Egle:
„Unglaublich! Wir haben beide einen soliden Lauf gezeigt, die Woche war etwas durchwachsen, umso glücklicher sind wir, dass wir heute abgeliefert haben.
Lara Kipp:
„Ich war schon etwas nervöser als normalerweise, aber logisch es ist eine WM. Alles hat geklappt, wir sind einen super Lauf gefahren, ein paar Kleinigkeiten waren dabei, aber es ist sich alles gut ausgegangen. Wir sind froh, dass wir es geschafft haben.“
Thomas Steu:
„Wir sind vom Set-up im Vergleich zu gestern einen Tick sicherer gegangen, das hat sich ausgezahlt. Wir waren vielleicht nicht die Allerschnellsten, aber mit der Konstanz und der Leistung der Mädels hat´s gereicht, das ist gewaltig. Herzlichen Dank an alle Trainer und alle die uns unterstützen, ein total cooles Ergebnis, wir sind Weltmeister!“
Wolfgang Kindl:
„Wir haben sehr gut gearbeitet, heute sicher unseren besten Lauf gezeigt und damit den Grundstein gelegt. Als Team Österreich mit Gold zu starten, viel besser kann´s nicht anfangen.“
Madeleine Egle:
„Wir sind definitiv happy, hätten nicht gedacht, dass sich der dritte Platz überhaupt ausgeht, den nehmen wir sehr sehr gerne mit. Das Einzelrennen am Freitag wird extrem knapp, es wird ein harter Kampf um die Medaillen. Wie man heute gesehen hat, sind sehr viele sehr schnell.“
David Gleirscher:
„Ich bin mega happy mit dem Ergebnis, die Medaille ist natürlich ein Traum. So in die WM reinzustarten ist super, heißt aber im Endeffekt für die nächsten Rennen nicht viel. Es beginnt wieder bei null, man will wieder performen und abliefern.“
Bilder © FIL/Kristen




26.01.2025: Rodel Weltcup Oberhof: Gelungener WM-Test
Österreichs Asse rodeln beim Weltcup in Oberhof in sämtlichen Entscheidungen auf das Podium und feiern damit eine gelungene WM-Generalprobe. Wolfgang Kindl beeindruckt mit seinen Allround- und Nehmerqualitäten.
Nach den gestrigen Entscheidungen in Oberhof, die mit zwei Siegen und einem dritten Rang für die heimischen Asse nahezu perfekt verliefen, folgte am Sonntag im Herren-Einsitzer zunächst der erfolgreiche Konter der Gastgeber. Der Thüringer Max Langenhan spielte auf seiner Hausbahn bei witterungsbedingt schwierigen Bahnverhältnissen seine ganze Klasse aus, erzielte in beiden Läufen Bestzeit und sicherte sich mit einem Vorsprung von 23 hundertstel Sekunden auf Landsmann Felix Loch souverän seinen dritten Saisonsieg. Hinter den beiden Deutschen rodelte Wolfgang Kindl auf Rang drei. Für den gesundheitlich angeschlagenen Tiroler, der nach seinem Sturz in Altenberg nach wie vor über Schmerzen im Knie und in der Schulter klagt, war es der zweite Podestplatz im Einsitzer in dieser Saison.Hinter dem Olympiazweiten von 2022, der am Samstag mit Thomas Steu im Doppelsitzer ebenfalls auf Rang drei gerodelt war, belegten Nico Gleirscher, Jonas Müller und David Gleirscher die Ränge vier, fünf und sechs. Im Gesamtweltcup hat Langenhan damit die alleinige Führung inne. Nico Gleirscher, bisher mit dem Deutschen punktegleich, hat als erster Verfolger einen Rückstand von 40 Zählern.
Abgerundet wurde das Wochenende in der Thüringer Eisarena mit dem zweiten Mixed-Weltcup 2024/2025. In dem neu eingeführten Format, das im Ein- und Doppelsitzer entschieden wird und in Whistler seine WM-Premiere feiert, fand der Schlagabtausch zwischen Deutschland und Österreich seine Fortsetzung.
Im Doppelsitzer-Rennen konnten sich Thomas Steu/Wolfgang Kindl und Selina Egle/Lara Kipp, die sich Anfang Dezember bei der Premiere in Lillehammer noch mit Rang acht begnügen mussten, diesmal deutlich besser in Szene setzen. Die heimischen Schlitten mussten sich lediglich Deutschland 1 mit Wendl/Arlt und Degenhardt/Rosenthal beugen. Damit holte das ÖRV-Quartett den ersten Podestplatz im Mixed-Doppelsitzer Weltcup, für Kindl war es der dritte Podestplatz im Verlauf dieses Weltcupwochenendes. Italien 1 rodelte mit Nagler/Malleier und Vötter/Oberhofer auf Rang drei.
Auch im Einsitzer wurden die Gastgeber ihrer Favoritenrolle gerecht. Felix Loch und Merle Fräbel holten vor Max Langenhan und Julia Taubitz den Sieg, Lisa Schulte belegte mit Nico Gleirscher Rang drei. Madeleine Egle und Wolfgang Kindl landeten unmittelbar dahinter auf Rang vier.
Die ÖRV-Asse kehren heute nach Innsbruck zurück, am Dienstag erfolgt die Anreise nach Whistler, wo von 6.-8. Februar die WM-Medaillen vergeben werden. Am Donnerstag (30.01.) wird der Trainingsbetrieb vor Ort aufgenommen, die ersten Medaillen werden in den Mixed-Bewerben vergeben. Der Weltcup nimmt im Anschluss an die Titelkämpfe am 15./16. Februar in Pyeongchang (KOR) wieder Fahrt auf, das Saisonfinale geht eine Woche später in Yanqing (CHN) über die Bühne.
Stimmen:
Selina Egle:
„Thomas und Wolfi hatten aus der 13 raus leichte Probleme, aber wir verlieren und gewinnen als Team gemeinsam. In Lillehammer haben wir gepatzt, heute haben wir es ein wenig richten können, wir sind mit dem zweiten Platz sehr zufrieden.“
Nico Gleirscher:
„Es war vielleicht nicht das perfekte, aber allemal wieder ein sehr gutes Wochenende. Der dritte Platz mit Lisa im Mixed Bewerb ist eine super Sache, der vierter Rang im Einsitzer nichts, wofür man sich schämen muss. Im Gesamtweltcup ist nach wie vor alles drinnen, jetzt gilt der Fokus aber Whistler und der Weltmeisterschaft.“
Wolfgang Kindl:
„Im Dezember hatten wir Minusgrade und perfektes Eis. Heute waren die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit deutlich höher, das weichere Eis liegt den Deutschen mehr als uns. Der dritte Platz im Einsitzer fühlt sich fast wie ein Sieg an. In Anbetracht meines Handicaps habe ich am Start das Maximum rausgeholt, das Material ist super gelaufen, meine Läufe waren richtig gut. Dass ich damit auch die Mixed Bewerbe bestreiten konnte und noch einen Podestplatz geholt habe, ist gewaltig. Hier in Oberhof, wo der Start so viel zählt, ist das alles noch einmal höher einzuschätzen.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Wir haben es an diesem Wochenende nicht ganz geschafft mit dem Speed der Deutschen mitzuhalten. Trotzdem ist es uns gelungen in sämtlichen Disziplinen anzuschreiben und bei den Damen die Führung im Gesamtweltcup erfolgreich zu verteidigen. Das stimmt uns in Blickrichtung Whistler und dem Weltcupfinale auf den asiatischen Bahnen sehr zuversichtlich.“
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25.01.2025: Rodeln/Weltcup/Oberhof: Konstanz in Perfektion
Österreichs Rodel-Asse setzen ihren beeindruckenden Erfolgslauf in Oberhof fort. Madeleine Egle triumphiert bei den Damen, Schwester Selina schreibt mit Doppelsitzer-Partnerin Lara Kipp Sportgeschichte. Auch die heimischen Herren sicherten sich beim letzten Rennvergleich vor der Weltmeisterschaft einen Podestplatz im Doppelsitzer.
Selina Egle und Lara Kipp bleiben im Doppelsitzer der Damen eine absolute Macht. Die Weltmeisterinnen von 2024, die sich in der Vorwoche in Winterberg ihren ersten EM-Titel sicherten, triumphierten am Samstag auch beim Weltcup in der Thüringer Eisarena. Das ÖRV-Duo, das mit einem neuen Bahnrekord zur Halbzeitführung gerodelt war, markierte im zweiten Durchgang ebenfalls Bestzeit und jubelte am Ende des Tages über den sechsten Weltcupsieg in Folge. Ein Novum im heimischen Rodelsport – mit Markus Prock fuhr zwar ein weiterer Österreicher sechs Weltcupsiege in Folge ein, allerdings saisonübergreifend (93/94, 94/95). Hinter den Tirolerinnen belegten die deutschen Paarungen Degenhardt/Rosenthal und Eitberger/Matschina heute die Plätze zwei und drei. Der Vorsprung von Egle/Kipp im Gesamtweltcup ist damit auf 90 Punkte angewachsen.
Im Einsitzer der Damen, die im Anschuss in die Bahn gingen, gelang Madeleine Egle ein weiteres Ausrufezeichen. Die Vize-Europameisterin und ältere der beiden Egle-Schwestern sicherte sich ihren vierten Saisonsieg und insgesamt 16. Erfolg im Weltcup. Die Tirolerin stellte im ersten Lauf einen neuen Start- und Bahnrekord auf und ließ im zweiten Durchgang mit der zweitschnellsten Zeit nichts mehr anbrennen. Julia Taubitz (GER), die in der Vorwoche EM-Gold eingefahren hat, belegte vor der Schweizerin Natalie Maag Rang zwei. Im Gesamtweltcup baute Egle ihren Vorsprung auf Taubitz auf 29 Punkte aus. Lisa Schulte landete heute als zweitbeste Österreicherin auf Rang fünf, die EM-Dritte von Winterberg rangiert damit im Gesamtweltcup weiterhin an dritter Position. Dorothea Schwarz holte mit Rang acht ihr drittes Top-10-Ergebnis in ihrer ersten kompletten Weltcupsaison in der allgemeinen Klasse, Barbara Allmaier beendete die Konkurrenz auf Rang 14.
Bei den Herren-Doppelsitzern, die die erste Rennhälfte in Oberhof finalisierten, drückten Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) der Konkurrenz ihren Stempel auf. Die fünffachen Europameister, die vor 17 Jahren in Oberhof ihren ersten Weltcupsieg gefeiert haben, fixierten mit einem neuen Start- und Bahnrekord sowie zwei überlegene Bestzeiten ihren 56. Erfolg im Weltcup. Hinter den Oberhofer Hausherren Hannes Orlamünder und Paul Constantin Gubitz rodelten Thomas Steu und Wolfgang Kindl auf Rang drei. Damit feierten die Gesamtweltcupsieger der Vorsaison nach zuletzt drei vierten Plätzen in Folge die Rückkehr auf das Weltcuppodest. Juri Gatt und Riccardo Schöpf, die in der Vorwoche in Winterberg mit EM-Silber aufzeigen konnten, rodelten unmittelbar vor ihren Teamkollegen Yannick Müller und Armin Frauscher auf Rang sechs.
Bei den Herren-Einsitzern, die das Rennprogramm am Sonntag eröffnen, ist den heimischen Schlitten ebenfalls alles zuzutrauen. Im vergangenen Dezember landeten Jonas Müller, Nico Gleirscher, David Gleirscher und Wolfgang Kindl in der Thüringer Eisarena einen Vierfach-Sieg. Abgerundet wird das Oberhof-Wochenende mit einem Mixed-Weltcup. Das neue Format, das im Ein- und Doppelsitzer gerodelt wird und in zwei Wochen seine WM-Premiere feiert, ist seit heuer im Weltcup integriert. Je ein Mann und eine Frau, beziehungsweise ein Herren- und ein Damen-Doppel bilden ein Mixed-Team. Pro Nation sind jeweils maximal zwei Teams startberechtigt. Nach den heutigen Entscheidungen hat ÖRV-Cheftrainer Christian Eigentler neben Selina Egle/Lara Kipp Thomas Steu/Wolfgang Kindl für das Mixed-Doppelrennen nominiert. Im Einsitzer treten Madeleine Egle und Lisa Schulte an, die beiden ÖRV-Herrenstarter werden nach dem morgigen Einzelrennen genannt.
Stimmen:
Selina Egle:
„Es ist unglaublich, ich bin echt ein bisschen sprachlos, dass die Erfolgswelle so weitergeht. Am Start ist es uns im ersten Lauf ein bisschen besser gegangen. Im zweiten haben wir nicht ganz das abrufen können, was wir draufhaben, da möchten wir auf jeden Fall noch weiter nach vorne. Mit den Läufen können wir sehr zufrieden sein.“
Madeleine Egle:
„Gerade hier Oberhof hilft mir meine Startperformance schon sehr. Ich bin froh, dass es körperlich im Moment gut läuft und hoffe, dass das auch so bleibt. Die Läufe haben gut gepasst, auch die Materialabstimmung war am Punkt. Ich werde versuchen das Momentum nach Whistler mitzunehmen.“
Thomas Steu:
„Nach drei vierten Plätzen in Folge war es wieder ein kleiner Befreiungsschlag. Ich hätte nicht erwartet, dass wir am Start so gut mithalten können, das war ein Schlüssel für den Erfolg. Danke an das gesamte Team, die haben einen super Job gemacht.“
Wolfgang Kindl:
„Ich bin froh, dass ich mit meinen ganzen Blessuren überhaupt noch rodeln kann. Wir haben uns am Start um ein paar Hundertstel steigern können, dieser Podestplatz vor dem WM tut richtig gut.“
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19.01.2025: ÖRV-Asse mit beeindruckender EM-Bilanz
Drei Titel, dazu zwei Silber- und drei Bronzemedaillen – Österreichs Rodel-Team gelang beim Auswärtsspiel in Winterberg, wo an diesem Wochenende neben Weltcuppunkten auch EM-Medaillen vergeben wurden, eine weitere Machtdemonstration.
Nach Selina Egle und Lara Kipp, die am Samstag ihren ersten EM-Titel im Damen-Doppelsitzer zelebrierten, gelang heute dem Vorarlberger Jonas Müller in der Veltins-Eisarena die erfolgreiche Titelverteidigung im Einsitzer. Der Europameister von Igls und Weltmeister von 2023 schuf sich mit einem neuen Bahnrekord in Durchgang eins eine hervorragende Ausgangsposition und zeigte im Finale mit der zweitschnellsten Zeit keine Nerven. Müller, der 2019 in Winterberg mit WM-Gold im Sprint seinen ersten großen Erfolg eingefahren hat, feierte mit seinem zweiten Saisonsieg den sechsten Erfolg im Weltcup. Nico Gleirscher belegte hinter dem Deutschen Max Langenhan Rang drei und durfte sich nach Silber im Vorjahr diesmal über Bronze und seine insgesamt dritte EM-Medaille freuen. Im Gesamtweltcup teilt sich der Stubaier mit Langenhan nach sechs von insgesamt neun Entscheidungen die Führung. Wolfgang Kindl unterstrich nach seinem schweren Sturz in der Vorwoche und anhaltenden Schmerzen im Knie und Schulterbereich mit Rang vier seine Willensstärke und fahrerische Qualität, David Gleirscher, der Winterberg definitiv nicht zu seinen Lieblingsbahnen zählt, rundete die starke Mannschaftsleistung der ÖRV-Einsitzer mit Platz sieben ab.
In der abschließenden Team-Staffel krönte die ÖRV-Auswahl ihren Winterberg-Auftritt mit der nächsten erfolgreichen Titelverteidigung und dritten Goldmedaille im Rahmen dieser Europameisterschaft. Madeleine Egle, Juri Gatt/Riccardo Schöpf, Jonas Müller und Selina Egle/Lara Kipp entschieden ein spannendes Duell mit Deutschland nach einer Fahrzeit von 3:11 Minuten mit neun hundertstel Sekunde für sich. Bronze ging an die italienische Mannschaft.
Die Kunstbahn-Elite wechselt nun von Nordrhein-Westfalen nach Thüringen, wo der EBERSPÄCHER Rodel-Weltcup 2024/2025 am kommenden Wochenende in Oberhof seine Fortsetzung findet.
Stimmen:
Jonas Müller (nach seinem Sieg im Einzel):
„Im zweite Lauf habe ich zwischen der acht und neun leichte Probleme gehabt, aber der erste war richtig gut. Ich mag Winterberg, hier habe ich meinen ersten großen Erfolg gefeiert, ich freue mich jedes Mal, wenn ich hier wieder auf dem Podest stehe. Die Bahn war in einem super Zustand, es hat einfach Spaß gemacht.“
Nico Gleirscher (nach Platz 3 im Einzel):
„Im zweiten Lauf waren ein, zwei Kleinigkeiten dabei. Wir fahren derzeit auf einem sehr hohen Niveau, ein Zehntel nach zwei Läufen ist nicht viel. Ich bin glücklich, dass ich da vorne mitfahren kann und mega happy mit dem Ergebnis. Die letzten drei Rennen werden interessant. In Oberhof haben wir in dieser Saison schon gezeigt, dass wir richtig schnell sein können und in Asien waren wir schon lange nicht mehr.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Wir konnten unseren Ansprüchen auch an diesem Wochenende voll und ganz gerecht werden, sind mit den Leistungen und Ergebnissen absolut zufrieden. Innerhalb der Mannschaft herrscht eine sehr produktive und positive Stimmung, es freut mich sehr, dass wir uns weiterhin für die harte Arbeit belohnen können. Am Montag bekommen alle die Gelegenheit kurz zu verschnaufen, ab Dienstag werden die Karten dann in Oberhof neu gemischt.“
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18.01.2025: Rodel-EM/Winterberg: ÖRV-Asse furios
Österreichs Kunstbahn-Asse räumen am ersten EM-Tag in Winterberg fünf Medaillen in der allgemeinen Klasse ab, davon eine aus Gold.
Die erste Rennhälfte im WM-Eiskanal von 2019, wo an diesem Wochenende neben Weltcuppunkten auch EM-Medaillen vergeben werden, ließ die Herzen der Rodel-Fans aufgrund des traumhaften Winterwetters, einer pfeilschnellen Bahn und hochdramatischen Entscheidungen buchstäblich höherschlagen. In einer der Hauptrollen schlüpften Selina Egle und Lara Kipp, die im Damen-Doppelsitzer auch in der Veltins-Eisarena nicht zu bremsen waren. Das ÖRV-Duo sicherte sich nach der Halbzeitführung mit Top-Speed und einer bärenstarken rodlerischen Leistung ihr erstes EM-Gold und den bereits fünften Weltcupsieg in Folge. Die Weltmeisterinnen von 2024 heimsten damit auch die Goldmedaille in der U-23-Wertung ein. Silber ging an die Deutschen Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal, die mit einem neuen Bahnrekord im zweiten Lauf noch auf 14 tausendstel Sekunden an die Österreicherinnen herankamen. Andrea Vötter und Marion Oberhofer (ITA) rodelten auf Platz drei. Damit bauen Egle/Kipp auch ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Nach sechs von neun Rennen beträgt der Vorsprung auf Degenhardt/Rosenthal 75 Zähler.
Silber und Bronze
Im Doppelsitzern-Rennen der Herren mussten sich die heimischen Schlitten nach einem ebenfalls packenden Schlagabtausch lediglich Tobias Wendl und Tobias Arlt geschlagen geben. Die Deutschen holten mit zwei Laufbestzeiten und einem neuen Bahnrekord ihren fünften EM-Titel. Juri Gatt und Riccardo Schöpf, die im ersten Durchgang mit der zweitschnellsten Zeit und dem minimalen Zeitrückstand von zwei tausendstel auf Wendl/Arlt ihre Qualitäten unterstrichen, behielten diesmal auch im Finale die Nerven. Die amtierenden Weltmeister belohnten sich nach zuletzt eher durchwachsenen Leistungen mit einem zweiten starken Lauf, konnten damit über EM-Silber und den ersten Podestplatz in dieser Saison jubeln. Yannick Müller und Armin Frauscher, zuletzt mit zwei dritten Plätzen im Weltcup auf der Überholspur, bestätigten ihren Aufwärtstrend mit einer abermals konstant starken Leistung und Bronze. Für beide ÖRV-Duos war es die erste Medaille bei einer Europameisterschaft in der allgemeinen Klasse. Neun tausendstel Sekunden dahinter platzierten sich die Titelverteidiger Thomas Steu und Wolfgang Kindl auf Rang vier. Kindl musste nach seinem Sturz in der Vorwoche neuerlich auf die Zähne beißen. Wie zu befürchten, erwies sich die lädierte Schulter speziell am Start als zu starker Bremsfaktor.
Im Einsitzer-Rennen der Damen hatte Julia Taubitz das beste Ende für sich. Neben der Deutschen, die ihren ersten EM-Titel lautstark bejubelte, hatten auch die Österreicherinnen allen Grund zur Freude.
Madeleine Egle die sich im Vorjahr auf ihrer Heimbahn EM-Gold gesichert hat, holte mit Silber ihre insgesamt fünfte EM-Medaille, Weltmeisterin Lisa Schulte belegte hinter der Amerikanerin Ashley Farquharson Rang vier, bekam damit Bronze und ihre erste EM-Medaille überreicht. Barbara Allmaier schloss ihr EM-Debüt in der allgemeinen Klasse auf dem starken sechsten Rang ab und sicherte sich damit die Silbermedaille in der U-23-Wertung. Dorothea Schwarz, nach dem ersten Durchgang auf Zwischenrang elf, sah nach einem Kippsturz im Finale keine Zielflagge.
Die 56. FIL-Europameisterschaft und 6. Station des EBERSPÄCHER Rodel-Weltcups 2024/2025 wird am Sonntag mit der Entscheidung im Herren-Einsitzer fortgesetzt und einer Team-Staffel finalisiert.
Stimmen:
Selina Egle:
„EM-Gold, dazu fünf Weltcupsiege in Folge, das ist Wahnsinn. Das es so läuft hätten wir uns bei weitem nicht gedacht. Es passt einfach alles zusammen, wir sind in einem super Flow.“
Lara Kipp:
„Im ersten Lauf sind wir im Labyrinth nicht ganz gerade durchgekommen, im zweiten habe ich mich am Start etwas schief hingelegt und etwas Unruhe reingebracht, aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden und natürlich mega happy.“
Madeleine Egle:
„Ich bin absolut zufrieden. Meine Woche war nicht wirklich gut, ich hatte im Training große Probleme mit der Linie und Abstimmung umso glücklicher bin ich darüber wieder am Podium zu stehen. Den Vize-Europameistertitel nimmt man gerne mit.“
Lisa Schulte:
„Die Woche ist etwas verwachsen durchlaufen, ich habe mir speziell in der Omega schwer getan, auch heute waren ein paar Kleinigkeiten dabei. Dass es bei der EM trotzdem für eine Medaille gereicht hat, stimmt mich sehr zufrieden.“
Juri Gatt:
„Es tut unglaublich gut! Wir hatten ein paar schwere Wochen, sind hier im Training aber gut ins Rodeln gekommen und haben wieder die Selbstsicherheit gefunden. Bei der schnellen Bah ist es nicht leicht, es ist unglaublich, dass es für das Podium gereicht hat.“
Armin Frauscher:
„Wir haben unter der Woche sehr gut trainiert, mit der Startkurve hatten wir die meisten Probleme, da tun wir uns schwer. Das hat man auch heute im zweiten Lauf gesehen, da haben wir viel Zeit liegen gelassen. Die Bahn ist in einem gewaltigen Zustand, es hat richtig Spaß gemacht heute hier zu rodeln.“
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12.01.2025: Egle kontert mit Volltreffer
Nachdem am Samstag Selina Egle und Lara Kipp in Altenberg im fünften Saisonrennen den vierten Sieg in Folge eingefahren haben und Yannick Müller mit Untermann Armin Frauscher wie zuletzt in Sigulda auf Rang drei gerodelt ist, wurde die zweite Rennhälfte im SachsenEnergie Eiskanal mit dem Einsitzer-Rennen der Damen eröffnet und von Madeleine Egle dominiert.
Nach der großen Enttäuschung von Sigulda, wo sich Egle in der Vorwoche nach einer völlig verpatzen Startkurve mit Rang 29 begnügen musste, gelang der 26-jährigen Tirolerin heute mit ihrem dritten Saisonsieg die bestmögliche Reaktion. Für die WM-Dritte von 2024, die in beiden Läufen Bestzeit erzielte, war es der zweite Weltcupsieg in Altenberg und insgesamt 15. in ihrer Karriere. Egle löst damit Lisa Schulte an der Spitze des Gesamtweltcups ab, die amtierende Weltmeisterin landete heute hinter den Deutschen Anna Berreiter und Merle Fraebel auf Rang vier. Barbara Allmaier kam auf Platz elf, Dorothea Schwarz, die im ersten Lauf mit der viertschnellsten Zeit aufhorchen ließ, wurde nach dem zweiten Durchgang aufgrund einer zu hohen Schienentemperatur am Start disqualifiziert.
Abgerundet wurde das Weltcup-Wochenende im sächsischen Osterzgebirge mit einem weiteren Team-Staffel-Bewerb. Madeleine Egle, die für das heimische Team als Startläuferin in die Bahn ging, ließ diesmal nach einem Schnitzer am Start und in der Kurve neun viel Zeit liegen, auch die Herren-Doppelsitzer Yannick Müller/Armin Frauscher trafen nicht nach Wunsch. Nico Gleirscher und die Damen-Doppelsitzer Selina Egle/Lara Kipp vermochten den Rückstand etwas zu minimieren, am Ende reichte es für die ÖRV-Auswahl zu Rang vier. Den Sieg sicherten sich die lettische Auswahl, die Plätze zwei und drei gingen an Deutschland und die USA:
Am kommenden Wochenende werden beim Rodel-Weltcup in Winterberg (GER) im Race-in-Race-Modus auch die EM-Medaillen vergeben. Hannah Prock, die in der Veltins-Eisarena im Rahmen der Trainingswoche ihr Comeback am Rennschlitten feiert, wird den Nationencup vor Ort als Zusatzfahrerin bestreiten. Ob Wolfgang Kindl die Reise nach Nordrhein-Westfalen mitmachen wird, entscheidet sich nach weiteren Untersuchungen zu Wochenbeginn.
Stimmen:
Madeleine Egle (über ihren Sieg im Einzel):
„Ich habe es endlich wieder einmal geschafft zwei gute Läufe runterzubringen, gerade nach letzter Woche bin ich sehr happy, dass es wieder funktioniert hat. Ich habe unter der Woche mit Kopfweh zu kämpfen gehabt, musste ein paar Trainingsläufe auslassen. Ich dachte eigentlich bräuchte ich das Training und bin echt froh, dass es so funktioniert hat. Gottseidank habe ich beide Läufe so runtergebracht und danke an die Trainer. Das Material war super eingestellt, ich habe mich diesmal sehr wohl gefühlt.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Der böige Wind hat an beiden Tagen in der Bahn für teilweise große Unruhe gesorgt. Dazu der schwere Sturz von Wolfi, der Ärger für Dorothea und die durchwachsene Leistung in der Team-Staffel – es war kein einfaches, aber ein unterm Strich wieder recht erfolgreiches Rennwochenende. Hervorheben muss man sicherlich die beindruckende Konstanz von Selina und Lara im Doppelsitzer, auch die Reaktion von Madeleine nach ihrem Missgeschick in der Vorwoche war gewaltig. Dazu der Podestplatz von Yannick und Armin im Herren-Doppelsitzer, das kann sich schon auch sehen lassen. Bei Wolfi hoffen wir, dass die Untersuchungen Positives ergeben, die Disqualifikation von Dorothea, die ganz klar auf unsere Kappe geht, müssen wir gründlich aufarbeiten. So was darf nicht einfach nicht passieren.“
Bilder © FIL/Kristen




11.01.2025: Erfolgslauf prolongiert
Selina Egle und Lara Kipp prolongieren ihren Erfolgslauf mit dem vierten Sieg in Serie. Yannick Müller und Armin Frauscher rodeln abermals auf Rang drei.
Selina Egle und Lara Kipp bleiben eine Klasse für sich. Das ÖRV-Duo sicherte sich heute im SachsenEnergie Eiskanal von Altenberg im fünften Saisonrennen ihren vierten Weltcupsieg in Folge. Die beiden Tirolerinnen, die im Vorjahr an Ort und Stelle über WM-Gold jubelten, ließen sich weder von den herausfordernden Bahnverhältnissen noch von der wechselhaften Witterung beirren und erzielten in beide Läufen eine überlegene Bestzeit. Mit einem Respektabstand von vier zehntel Sekunden landete die deutsche Paarung Degenhardt/Rosenthal auf Rang zwei, dritte wurde die US-Amerikanerinnen Forgan/Kirkby. Damit bauen die Österreicherinnen ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Der Vorsprung auf die ersten Verfolgerinnen, Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal, ist auf 60 Zähler angewachsen.
Im anschließenden Einsitzer-Rennen der Herren rodelte der amtierende Weltmeister Max Langenhan vor Landsmann Felix Loch zu seinem zweiten Saisonsieg und insgesamt 16. Erfolg im Weltcup. Hinter den beiden Deutschen platzierte sich der Italiener Dominik Fischnaller auf Rang drei.
Nico Gleirscher beendete das Rennen als bester Österreicher auf Platz fünf und verteidigte damit die Führung im Gesamtweltcup. Der Stubaier, zur Halbzeit auf Rang zwei, verpasste seinen vierten Podestplatz in Folge nach einem Patzer ausgangs der Kurve neun. David Gleirscher verbesserte sich nach Linienproblemen und Halbzeitrang 14 um sechs Positionen und beendete das Rennen auf Platz acht, Noah Kallan, der heute in Altenberg sein Debüt im Weltcup der allgemeinen Klasse feierte, gelang mit Platz zwölf eine tadellose Premiere. Für Wolfgang Kindl begann der Arbeitstag hingegen mit einer massiven Schrecksekunde. Der ÖRV-Routinierverzeichnete im ersten Lauf nach einem Kippsturz Eingangs der Zielkurve einen heftigen Einschlag, knallte mit voller Wucht auf die Eisfläche. Der Olympia-Zweite von Peking blieb abgesehen von Prellungen unverletzt, biss auf die Zähne und kehrte zwei Stunden später auf die Bahn zurück.
Im Doppelsitzer der Herren, die den ersten Renntag in Altenberg beendeten, feierten Martins Bots und Roberts Plume ihren zweiten Saisonsieg. Acht tausendstel Sekunden hinter Tobias Wendl und Tobias Arlt (GER) landeten Yannick Müller und Armin Frauscher wie bereits in der Vorwoche in Sigulda auf Rang drei. Thomas Steu und Wolfgang Kindl, die ihre Möglichkeiten mit Patzern im ersten Durchgang liegen ließen, katapultierten sich mit der Bestzeit im zweiten Lauf von Halbzeitrang zehn noch auf Platz vier. Juri Gatt und Riccardo Schöpf, die bereits während der Trainingswoche mit groben Linienproblemen zu kämpfen hatten, kamen nicht wie erhofft auf Touren und mussten sich mit Platz 15 begnügen.
Am Sonntag sind zunächst die Damen im Einsitzer gefordert, abgerundet wird das Weltcupwochenende im sächsischen Osterzgebirge mit einer weiteren Team-Staffel.
Stimmen:
Selina Egle:
„Vier Siege in Folge, das ist verrückt, es fühlt sich großartig an. Der Speed in der Bahn ist gewaltig, wir sind locker drauf und sehr konstant, haben uns am Start im Vergleich zum Vorjahr ein wenig steigern können. Das gilt es mitzunehmen.“
Lara Kipp:
„Wir haben uns die Schlüsselstellen, speziell die Kurve neun in den Trainingsläufen sehr gut erarbeitet. Nach dem WM-Titel aus dem Vorjahr hier wieder zu gewinnen ist unglaublich.“
Yannick Müller:
„Bis heute hat der Eiskanal in Altenberg nicht wirklich zu unseren Lieblingsbahnen gezählt. Wir hatten hier in der Vergangenheit ziemliche viele Probleme, konnten diesmal aber die Schlüsselstellen, allen voran die Startkurve und die Kurve neun gut meistern. Wir sind absolut zufrieden, freuen uns über den zweiten Podestplatz in Folge.“
Nico Gleirscher:
„Der erster Lauf war am Punkt, der Speed voll da. Was dann aus der Kurve neun heraus passiert ist, muss ich noch analysieren. Ich denke ich habe noch das Beste aus der Situation gemacht, trotzdem schade, da wäre sicher mehr drinnen gewesen.“
05.01.2025: ÖRV-Asse setzen weitere Ausrufezeichen
Nico Gleirscher unterstreicht in Sigulda seine aktuelle Dominanz und beendet mit seinem zweiten Saisonsieg eine 23-jährige Durststecke. Mit Platz zwei im Staffel-Weltcup setzen die ÖRV-Asse auf der vermeintlichen Problembahn ein weiteres Ausrufezeichen.
Nach einer erfolgreichen ersten Halbzeit – Selina Egle und Lara Kipp rodelten am Samstag in Lettland im Damen-Doppelsitzer zu ihrem dritten Sieg in Serie, hinzu kamen dritte Plätze von Lisa Schulte im Einsitzer und Yannick Müller/Armin Frauscher im Doppelsitzer – ließen sich die ÖRV-Asse auch am Sonntag nicht lumpen.
Zunächst spielte Nico Gleirscher im technisch anspruchsvollen Eiskanal seine ganze Klasse und aktuelle Top-Form aus, rodelte mit zwei Laufbestzeiten zu seinem zweiten Saisonsieg und insgesamt fünften Erfolg im Weltcup. Der Stubaier, der Lokalmatador Kristers Aperjods mit satten 18 hundertstel Sekunden auf Distanz halten und Max Langenhan (GER) auf Rang drei verweisen konnte, baute damit seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Zudem beendete Gleirscher eine 23-jährige Durstrecke. Der letzte Sieg eines Österreichers in Sigulda gelang Markus Prock im Jänner 2002.
Für den Rest der heimischen Herren verlief die Konkurrenz nicht ganz so rund. Wolfgang Kindl, der am Samstag mit Thomas Steu die Doppelsitzer-Konkurrenz auf Rang vier beendete, belegte heute nach zwei durchwachsenen Läufen Rang acht. David Gleirscher, der ebenfalls mit Linienproblemen zu raufen hatte, wurde neunter. Besonders groß war der Ärger bei Jonas Müller, der Vorarlberger, zur Halbzeit auf Position drei, fiel nach einem verpatzen zweiten Lauf auf Gesamtrang zwölf zurück.
© FIL/Kristen & ÖRV/EXPA



IM KOLLEKTIV AUF RANG ZWEI
Abgerundet wurde die vierte Station des EBERSPÄCHER Rodel Weltcups 2024/2025 mit einer weiteren Team-Staffel, die abermals von technischen Pannen und Überraschungen begleitet wurde. Nach Problemen mit der akustischen Vorwarnung beim Startvorgang durfte die lettische Mannschaft ebenso wie die Auswahl der USA ihre Läufe wiederholen, sahen aber aufgrund von Stürzen keine Zielflagge. Deutschland jubelte über den 50. Sieg im Team Staffel-Weltcup, Österreichs Schlitten hatten nach einer Fahrzeit von über drei Minuten mit vier Hundertstel knapp aber doch das Nachsehen. Mit Rang zwei gelang Lisa Schulte, Nico Gleirscher, sowie den Doppelsitzern Müller/Frauscher und Egle/Kipp der fünfte Podestplatz an diesem Wochenende. Auf Rang drei rodelte das ukrainische Team, das die Gunst der Stunde für den ersten Podestplatz in diesem Bewerb nutzen konnte.
Der Rodel Weltcup 2024/2025 wird am kommenden Wochenende (11./12.01.) im sächsischen Altenberg fortgesetzt. Auf der WM-Bahn von 2024, wo neben den Disziplinenrennen abermals ein Team-Staffel-Weltcup auf dem Programm steht, wird die zweite Saisonhälfte eingeläutet. Nach vier von insgesamt neun Entscheidungen haben drei ÖRV-Schlitten im Gesamtweltcup die Nase vorne. Lisa Schulte und Nico Gleirscher sind bei den Einsitzern in Pole-Position, Egle/Kipp führen das Ranking im Damen-Doppelsitzer an.
Gesamtweltcup/Zwischenstände:
https://www.fil-luge.org/de/gesamtstaende?event_season_id=32
Stimmen:
Nico Gleirscher:
„Sigulda ist immer eine Challenge, besonders wenn es in Richtung Bahnrekord geht. Hier zweimal fehlerfrei runterzufahren ist nicht so leicht. Vor dem zweiten Lauf war ich richtig nervös. Ich habe gewusst, wenn ich normal runterfahre, kann ich gewinnen. Die größte Herausforderung war sicherlich das richtige Schienen-Set-up zu finden. Wir haben die letzte Woche sehr viel getestet und von gestern auf heute noch eine Kleinigkeit geändert. Das hat richtig angezeigt, ich bin brutal happy, dass es so aufgegangen ist.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer):
„Wir haben uns in den letzten Jahren in Sigulda sehr schwer getan, umso erfreulicher sind die Leistungen, die wir an diesem Wochenende gezeigt haben. Wir haben hier in der Vorbereitung und auch während der Trainingswoche sehr viel getestet, die Mannschaft hat sich die Bahn gut erarbeitet und im Rennen die Nerven behalten. Die Bilanz kann sich mehr als sehen lassen, zwei Siege, dazu in allen Disziplinen am Podest, das ist speziell hier in Sigulda keine Selbstverständlichkeit.“
Bilder © FIL/Kristen




04.01.2025: ÖRV-Asse auch in Sigulda siegreich
Österreich Rodler:innen bieten in der ersten Sigulda-Halbzeit ihrer vermeintlichen Problembahn erfolgreich die Stirn. Selina Egle und Lara Kipp sichern sich ihren dritten Sieg in Folge, Yannick Müller und Armin Frauscher jubeln ebenso wie Lisa Schulte über Rang drei. Damit übernehmen die ÖRV-Damen in beiden Einzeldisziplinen die Führung im Gesamtweltcup.
Auf keiner anderen Bahn im Rodel-Weltcup müssen das Risikomanagement und die Materialabstimmung so exakt am Punkt sein, wie in Sigulda. Der technisch anspruchsvolle Eiskanal verlangte der Kunstbahn-Elite auch diesmal alles ab, neuerlich kam es zu zahlreichen Stürzen, die allesamt glimpflich verliefen.
Das in den letzten Jahren zum Teil arg gebeutelt ÖRV-Team präsentierte sich heute auf der vermeintlichen Problembahn sehr gut eingestellt und treffsicher. Allen voran Selina Egle und Lara Kipp, deren imposanter Erfolgslauf weiter anhält. Das ÖRV-Duo, das vor Weihnachten die Weltcuprennen in Igls und Oberhof für sich entscheiden konnte, fixierte heute in Lettland ihren dritten Erfolg in Serie und jubelte damit über den insgesamt zehnten Einzel-Sieg im Weltcup. Den Grundstein dafür legten die amtierenden Weltmeisterinnen mit der Bestzeit im ersten Durchgang. Die Amerikanerinnen Chevonne Chelsea Forgan und Sophia Kirkby holten mit einem neuen Bahnrekord Rang zwei, Marta Robezniece und Kitija Bogdanova belegten auf ihrer Heimbahn Platz drei. Damit übernehmen die Österreicherinnen auch die Führung im Gesamtweltcup, Forgan/Kirkby folgen im Overall-Ranking mit 40 Punkten Rückstand auf Platz zwei.
Bei den Herren holten die deutschen Altmeister Tobias Wendl und Tobias Arlt mit zwei Laufbestzeiten ihren 54. Weltcupsieg. Hinter den Gastgebern Martins Bots und Roberts Plume rodelten Yannick Müller und Armin Frauscher auf Platz drei. Der Vorarlberger und sein Tiroler Untermann konnten ihre starken Trainingsleistungen auch im Rennen bestätigen und damit eine knapp zweijährige Durstrecke beenden. Zuletzt stand das Duo im Dezember 2022 im Sprint von Park City auf dem Podest. Thomas Steu und Wolfgang Kindl belegten nach drei dritten Plätzen diesmal Platz vier, Juri Gatt und Riccardo Schöpf, die während der Trainingswoche ihre liebe Not hatten, rundeten den mannschaftlich starken Auftritt der ÖRV-Schlitten mit Rang sechs ab.
Bei den Damen, die im Anschluss im Einsitzer in die Bahn gingen, entschied Elina Leva Bota ein spannendes und knappes Rennen zu ihren Gunsten. Die Lettin behielt nach ihrer Halbzeitführung die Nerven, setzte sich mit einem Vorsprung von sechs hundertstel Sekunden gegenüber der Konkurrenz durch und feierte ihren insgesamt dritten Sieg im Weltcup. Auch Lisa Schulte hat über die Weihnachtspause nichts an Schwung eingebüßt. Die amtierende Weltmeisterin landete eine tausendstel Sekunde hinter Merle Fraebel (GER) auf Rang drei und rodelte damit auch im vierten Weltcuprennen in dieser Saison auf das Podest. Damit übernimmt Schulte auch die Führung im Gesamtweltcup. Dorothea Schwarz belegte in ihrer ersten kompletten Weltcupsaison in der allgemeinen Klasse als zweibeste Österreicherin Rang zehn, auch Barbara Allmaier wusste mit Rang elf zu überzeugen. Für Madeleine Egle, die die beiden letzten Weltcuprennen in Igls und Oberhof dominiert hatte, verlief der Tag hingegen alles andere als nach Wunsch. Die Tirolerin verpasste nach einem völlig verpatzten Start die Qualifikation für den zweiten Lauf und musste diesmal mit Rang 29 Vorlieb nehmen.
Am Sonntag sind in Sigulda zunächst die Herren Einsitzer gefordert, abgerundet wird die vierte Weltcupentscheidung in dieser Saison mit einem Team-Staffel-Bewerb.
Stimmen:
Selina Egle:
„Dass wir uns auch hier in Sigulda durchsetzen und den dritten Sieg in Folge einfahren, war nicht unbedingt zu erwarten. Die Führung im Gesamtweltcup ist großartig, aber nur eine Momentaufnahme. Wir müssen unsere Leistung weiterhin Woche für Woche abrufen, abgerechnet wird bekanntlich erst am Schluss.“
Lara Kipp:
„Wir haben es mit einige Fahrfehler spannend gemacht, aber in beiden Läufen die Nerven behalten und uns gut runtergerettet. Hier in Sigulda zu gewinnen ist schon etwas Besonderes, die Freude ist entsprechend groß. Wir sind für den morgigen Team-Weltcup top motiviert und hoffen, dass wir unseren Beitrag für ein erfolgreiches Rennen leisten können.“
Lisa Schulte:
„Es war bin sehr glücklich! Die ganze Woche war sehr cool, ich habe gut trainiert und bin absolut happy, dass ich die beiden Rennläufe so runtergebracht habe. Es macht aktuell sehr viel Spaß, so kann es gerne weitergehen.“
Yannick Müller:
„Wir haben uns die Bahn in der Trainingswoche gut erarbeitet, endlich auch im Rennen beide Läufe getroffen und uns mit dem dritten Rang belohnen können. Auch am Start ist ein Schritt nach vorne gelungen, wir sehr zufrieden und freuen uns auf den Einsatz in der morgigen Team-Staffel.“
Armin Frauscher:
„Der erste Lauf war wirklich sehr gut, im zweiten haben wir ein paar kleine Fehler gemacht, aber unterm Strich sind wir überglücklich mit dem Ergebnis. Sigulda ist schon eine sehr anspruchsvolle Bahn, wir haben unter der Woche sehr gut gearbeitet und viel Freude im Training gehabt, das haben wir ins Rennen gut mitnehmen können.“
Bilder © FIL/Kristen



15.12.2024: Rodel Weltcup/Oberhof: ÖRV-Festspiele finden kein Ende
Österreichs Kunstbahn-Asse spielen beim Auswärtsgipfel in der Thüringer Eisarena mit einem weiteren Vierfach-Erfolg neuerlich ihre ganze Klasse aus, gewinnen drei der vier Einzeldisziplinen und triumphieren dazu in der Team-Staffel.
Eine Woche nach dem fulminanten Heimtriumph in Innsbruck-Igls gaben die Schützlinge von Cheftrainer Christian Eigentler auch in Oberhof ganz klar den Takt vor. Nach dem am Samstag Madeleine Egle und Lisa Schulte die Damen-Konkurrenz dominierten, Selina Egle mit Lara Kipp im Doppelsitzer erfolgreich war und Thomas Steu/Wolfgang Kindl ihren dritten Podestplatz in Folge fixierten, blieben heute die ÖRV-Einsitzer mit einem weiteren Vierfach-Erfolg in ihrer eigenen Liga.
VIER GEWINNT
In der Vorwoche wurde die Punktlandung des heimischen Quartetts von Vize-Welt- und Europameister Nico Gleirscher angeführt, diesmal setzte sich der Vorarlberger Jonas Müller am besten in Szene. Der 27-Jährige aus Bludenz, der sich 2023 in der Thüringer Eisarena zum Weltmeister kürte, sicherte sich heute mit zwei Laufbestzeiten und einem neuen Startrekord seinen ersten Saisonsieg und insgesamt fünften Volltreffer im Weltcup. Müller, aktuell der schnellste Starter im Feld, verwies Nico Gleirscher diesmal auf Platz zwei, der Stubaier übernimmt damit die Führung im Gesamtweltcup. David Gleirscher rodelte wie in der Vorwoche auf Rang drei, Wolfgang Kindl rundete die neuerliche Machtdemonstration der Österreicher mit Platz vier ab.
Für Jonas Müller und Wolfgang Kindl war der Arbeitstag damit noch nicht beendet. Neben Madeleine Egle und dem Damen-Doppel Selina Egle/Lara Kipp kam der Vorarlberger in der abschließenden Team-Staffel im Einsitzer, Kindl gemeinsam mit Thomas Steu im Doppelsitzer zum Einsatz. Die vier ÖRV-Schlitten lieferten im Kollektiv ab, ließen weder in der Bahn noch beim Reaktionsstart Zweifel aufkommen. Die logische Konsequenz war der überlegene Sieg in Mannschaftsbewerb, der das imposante Auswärtsspiel in Oberhof perfekt machte. Die Gastgeber rodelten mit einem Rückstand von vier zehntel Sekunden vor Italien auf Platz zwei. Damit gewannen die heimischen Rodler in der Thüringer Eisarena vier der insgesamt fünf Entscheidungen.
Kommende Woche steht für die ÖRV-Asse ein intensives Athletik- und Starttraining auf dem Programm. Am Stefanitag wird im Igler Eiskanal wieder Fahrt aufgenommen, am 28. Dezember am Fuße des Patscherkofels die Staatsmeister- und Tiroler Landesmeisterschaften ausgetragen. Anschließend folgt der Wechsel nach Sigulda, wo der Rodel-Weltcup am 04./05. Jänner 2025 seine Fortsetzung findet.
Stimmen:
Jonas Müller:
„Es war eine großartige Woche! Ich fühle mich auf dieser Bahn einfach sehr wohl, habe super Erinnerungen an Oberhof. Im ersten Lauf haben nur ein paar Tausendstel auf den neuen Startrekord gefehlt, das hat mich ein wenig gefuchst, dass es dann beim zweiten Start damit geklappt hat, freut mich riesig. Unsere Schlitten laufen extrem gut, ein herzliches Dankeschön an unsere Trainer, die oft bis in die Nacht hinein am Set up arbeiten.“
Nico Gleirscher:
„Ich hatte das absolute Vertrauen ins Material und habe voll durchgezogen. Ich habe mir die letzten Jahre in Oberhof brutal schwer getan, umso feiner ist dieser zweite Platz. Abgesehen von Lillehammer, wo wir noch zu sehr mit dem Testen beschäftigt waren, ist der bisherige Saisonverlauf sehr erfreulich. Wir haben das richtige Material gefunden, sind super drauf.“
David Gleirscher:
„Es ist sensationell. Nach dem Vierfacherfolg in Igls haben manche gemeint, naja auf der Heimbahn geht’s. Dass wird das jetzt hier in Oberhof, wo die Deutschen immer dominiert haben wiederholen konnten, fühlt sich super an.“
Madeleine Egle:
Es ist verrückt, wir haben alle unser Bestes abrufen können, es war das perfekte Wochenende für uns. Jetzt freue ich mich dann auf eine kurze Pause, danach denke ich wieder ans Rodeln.“
Thomas Steu:
„Mit dem Sieg im Team-Bewerb haben wir die Kirsche auf der Torte vergoldet, dass wir auf einer deutschen Bahn mit vier Zehntel Vorsprung gewinnen, ist schon richtig cool.“
Christian Eigentler (ÖRV-Cheftrainer): „Wir haben uns im ersten Saisondrittel für die harte Arbeit im Sommer belohnt, unser Weg hat sich bestätigt. Das ist für den Moment sehr erfreulich, aber natürlich kein Grund nachzulassen. Wir wollen die sehr gute Form ins Neue Jahr mitzunehmen und in Richtung Weltmeisterschaft auf den Punkt bekommen. Deshalb nützen wir die kommende Woche für ein weiteres Spezifik- und Starttraining, nach der Weihnachtspause geht es am 26. Dezember in der Bahn weiter. Zunächst mit dem Training und den Meisterschaften in Igls, dann in Sigulda, wo wir am 31. Jänner die Arbeit aufnehmen werden.“



