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Brot von gestern, Kompost von morgen

Brot von gestern, Kompost von morgen

Wie aus altem Brot perfekter Kompost für unseren Feierabend-Garten entsteht.

Unsere Chef-Gärtnerin Saskia Detz berichtet:
Letztes Jahr im Oktober wurden 15m3 Brotabfall, welcher normalerweise über den Restmüll entsorgt werden muss, der Firma Brantner zum Kompostieren gebracht.  

Eine Mischung aus 1/3 Brot und 2/3 Strauchschnitt wurde mittels einer Heißrotte (Temperaturen bis zu 70 Grad) über einen Zeitraum von ca. 4 Monaten kompostiert. Die entstehende Hitze tötet ungewollte Bakterien und Unkrautsamen im Kompost ab. Nun gibt es 10m3 fertigen Kompost.

Die Analyseergebnisse waren sehr positiv. Sowohl im Labor als auch beim Kressetest hat der Kompost gut abgeschnitten. Für den Gemüsenanbau sind Werte wie das C/N Verhältnis sehr wichtig, also das Gewichtsverhältnis von Kohle- und Stickstoff. Kohlenstoff wird durch den Strauchschnitt hinzugefügt, Stickstoff durch das Brot. Ein Ergebnis von 10-20/1 (10-20 Teile Kohlenstoff zu 1 Teil Stickstoff) ist gewünscht, der Ströckkompost hat ein C/N Verhältnis von 13/1.

Stickstoff ist für den Gemüsenanbau sehr wichtig. Durch das Ausbringen des Kompostes bringt man Stickstoff in den Boden. Es gibt Kulturen, Starkzehrer, welche viel Stickstoff für ein gesundes Wachstum benötigen. Danach ist der Boden “leer” und ich muss entweder wieder aufdüngen oder einen Schwachzehrer, wie z.B.: Salat setzen.

Ein gut durchdachter Anbauplan ist für den Anbau auf Dauerbeeten sehr wichtig. Man muss darauf achten, Schwach- und Starkzehrer im Wechsel anzubauen und dazwischen den Boden mittels Gründüngung (bindet Stickstoff im Boden) und Kompost wieder aufzubauen. Sodass jede Kultur immer optimal mit Nährstoffen versorgt ist.

Der Kompost ist für mich auch ein Hilfsmittel zur Unkrautvermeidung. Durch die Kompostschicht auf den Beeten, hindert man Samenunkräuter am Keimen, da es keine direkte Sonneneinstrahlung auf die Erde gibt.