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Bäckerlatein – vorgeschnittenes Brot

Bäckerlatein – vorgeschnittenes Brot

Die gängigsten Bäcker-Begriffe verständlich erklärt.

vorgeschnittenes Brot, das:
Den Toast, wie wir ihn kennen, verdanken wir dem amerikanischen Augenarzt und Juwelier Otto Frederick Rohwedder. Als leidenschaftlicher Hobbyerfinder verschrieb sich Rohwedder in den 1910er-Jahren der Entwicklung einer automatischen Brotschneidemaschine. Nach zahlreichen Rückschlägen und dem Verkauf seiner drei Juweliergeschäfte ging am 7. Juli 1928 in einer Bäckerei in Chillicothe, Missouri, schließlich der erste vorgeschnittene Laib Brot über die Ladentheke.

Der Erfolg war überwältigend. Nur fünf Jahre später, 1933, betrug der Marktanteil von vorgeschnittenem Brot in den USA schon 80 Prozent. Ganz nebenbei half Rohwedders Erfindung noch, den 1926 auf den Markt gekommenen Pop-up-Schlitztoaster populär zu machen. 1952 prägte der Komiker Red Skelton dann die Redewendung „the greatest thing since sliced bread“, die bis heute in Amerika verwendet wird, um revolutionäre (kleine) Erfindungen zu beschreiben.

Bei weichem, flaumigem Weizenbrot hat es Vorteile, es vorzuschneiden: Es ist gar nicht so einfach, es zu Hause mit einem Messer so dünn wie mit der Maschine zu schneiden, ganz zu schweigen von der Gleichmäßigkeit, die mit der Hand schwer zu erreichen ist. Wer viel Toast isst, der spart sich durchaus Arbeit. Der Nachteil: Vorgeschnittene Laibe werden deutlich schneller trocken und schimmeln schneller, vor allem, wenn nicht mit perfekt sauberen Klingen gearbeitet wird. Ströck etwa liefert vorgeschnittenes Brot auf Wunsch an Pensionistenwohnheime oder Spitäler – jede Brotsorte wird dabei mit einer eigenen
Maschine geschnitten, damit es nicht zu Verunreinigungen kommt und sich kein Schimmel bilden kann.
In Österreich, einem traditionellen Roggen- und Mischbrotland, hat sich die Praxis nie ganz so durchgesetzt.